Mittwoch, 7. August 2013

Mein Flug richtung Deutschland sollte Sonntag Mittag 12.40h fliegen, weshalb ich dummerweise schon gegen 9h meine Wohnung verlassen musste, weshalb ich wiederrum schon gegen 7.00h aufstehen musste (schliesslich musste ich noch so ein Bloedsinn machen wie mein Bettzeug waschen usw), weshalb ich Samstag Abend leider leider nichtmehr wirklich weggehen konnte und wir meinen Moskauaufenthalt mit einigen Cocktails am neuen Arbat abschlossen.
Gegen 1h nahm ich die letzte Metro und war guter Hoffnung, relativ frueh ins Bett zu kommen... Jedoch lies mich der Gedanke ob Johnny, seinen Sturz von der Klippe bei O.C. California ueberlebt hat nicht in Ruhe, weshalb es dann doch spaeter wurde (schliesslich musste ich mir die Episode dann doch anschauen).. Dementsprechend war es keineswegs ein glueckliches Erwachen Sonntag morgen nach 4 Stunden Schlaf und die Aussicht auf zwei weitere Stunden waschen und aufrauemen in meiner Wohnung verbesserte meine Laune auch nicht.
In mir kam langsam dieses (zumindest fuer mich) typische Gefuehl auf: Eigentlich will ich nicht weg von diesem Ort, jedoch ist klar, dass ich leider leider nicht bleiben kann, weshalb ich so schnell wie moeglich weg wollte...
Genau das war auch Sonntagmorgen der Fall. Nachdem ich die Wohnung mit der ueblichen russischen Verspaetung gegen 9.20h verlassen hatte, konnte ich es nicht erwarten endlich zum Flughafen zu kommen und nach Hause. Aber der ebenfalls typisch russische Verkehr liess allein meine Taxifahrt nach Domodedova (= der Flughafen suedoestlich von Moskau) zwei Stunden dauern. Dort angekommen durfte ich mich erstmal in die Schlange einreihen um ueberhaupt in den Flughafen reinzukommen - hier ist es ueblich mit Metalldetektoren durchsucht zu werden. Anschliessend Schlange stehen um mein Gepaeck abzugeben und Schlange stehen um, mittels Reisepasskontrolle, in den ersten Sicherheitsbereich reinzukommen. Dort wiederrum durfte ich ein weiteres mal Schlange stehen um noch einmal meinen Pass kontrollieren zu lassen und langsam wurde ich auch nervoes, da es nur noch 40 Minuten bis Abflug waren und ich nichteinmal durch die Personenkontrolle war. 20 Minuten vor Abflug (und durchaus schon seeeehr nervoes, den Flieger zu verpassen) kam ich endlich zur Personenkontrolle und genau 5 Minuten vor Abflug stand ich letztendlich an Gate 9 um endlich endlich nach Hause zu fliegen.
Dort angekommen durfte ich jedoch feststellen, dass ich auf alles haette scheissen koennen, da es irgendein Problem gab, weshalb das Gate nichteinmal offen war. Olé russicher Flughafen, keine Durchsagen - keine Informationen.
Nach weiteren 15 Minuten warten oeffnete sich auf magische Weise das Gate und wir konnten immerhin zum Bustransfer laufen, der uns auch nach weiteren endlosen Minuten des Wartens zum Flugzeug brachte.
Aber immerhin war es nun geschafft, fast 4 Stunden Flugzeit und somit erholsamer Schlaf lagen vor mir. In mir keimte die leise Hoffnung auf, dass das Flugzeug vielleicht nicht all zu voll ist und ich mich auf mehr als einem Sitz breit machen darf oder wenn das nicht, ich zumindest einen Fensterplatz habe um mich anlehnen zu koennen.
Aber natuerlich, ihr koennt euch denken, so wie mein Tag angefangen hat so ging er weiter. Nix da mit halbleeren Flugzeug, bis auf den letzten Platz besetzt und zur Kroenung hatte ich auch noch einen Platz in der Mitte erwischt. Keine Moeglichkeit zum anlehnen und zwei wildfremde Menschen neben mir.
Ohne jetzt unangemessen gemein sein zu wollen, das waren nicht irgendwelche Menschen. Sondern zwei russische Maenner.
Zu meiner linken, Typ A: Dicker reicher russischer Geschaeftsmann, ausgestattet mit Blackberry, Iphone und Ipad, plus praktischer Nakenstuetze fuer Vielflieger, ist scheinbar der Meinung die ganze Reihe fuer sich gepachtet zu haben, denn er nahm ab der ersten Sekunde nicht nur seine sondern auch meine Armlehne in Beschlag - Vielen Dank.
Zu meiner rechten, Typ B: Kleiner hagerer Typ, an sich nicht ubel, war jedoch erkaeltet oder was auch immer, weshalb er in einer Tour vor sich hin hustete (schoen geraueschvoller, produktiver Husten) oder wahlweise seine Nase hochzog (keine Ahnung ob ihm der Gebrauch von Taschentuechern fremd war) - also ebenfalls nett.
So begannen also die unbequemsten und laengsten 4 Stunden Flug meines Lebens.. Wohlgemerkt waren es nichtmal vier Stunden sondern mehr. Nachdem ich mich naemlich meinem Schicksal wiedermal ergeben hatte und zwischen den beiden Maennern Platz nahm dauerte es noch eine halbe Ewigkeit bis wir tatsaechlich, mit 50 Minuten Verspaetung, den Boden verliessen.
Immerhin blieb mir jedoch noch die Hoffnung auf das Flugzeugmittagessen, das direkt schon zu Beginn in gebrochenem Englisch angekuendigte wurde, wohlbemerkt, ich habe wirklich etwas fuer Flugzeugessen uebrig.
Als es dann endlich soweit war, war die Enttaeuschung gross:
Menue A: Rice and chicken
Menue B: Pasta and fish
'U got something vegetarian?' 'Net'

Na super.. Statt lecker lecker Mittagessen bekam ich also die Flugzeugeigene Lunchbox bestehend aus einer Ecke Schwarzbrot, einem trocknem Broetchen, einem Stueck Butter, Kaese und Oekokeksen - jippie. Zu allem uebel entschieden sich meine Sitznachbarn fuer Menue B, was mir dank Fischgeruch selbst das beste Stueck Brot versaut haette..


lecker lecker


Aber ob ihrs glaubt oder nicht, selbst der schlimmste Flug geht irgendwann vorbei - nachdem wir sogar halbwegs puentklich gelandet waren, eierten wir noch fast eine weitere Stunde, ohne erkennbaren Grund auf dem Rollfeld herum, und auch die Passkontrolle dauerte ewig.
Jedoch sah ich zu guter letzt gegen 16h meine Mama & meine Schwester, die mich vom Flughafen abholten und keine Stunde spaeter endlich auch mein wunderbare gruenes, so im Kontrast zu Moskau stehendes Heimatdorf. Ende gut - alles gut.

Originaltext vom 26.Juni.2013

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blogger news

Powered by Blogger.

Blogroll

Follow on Bloglovin

Blogger templates

  • Instagram